Geschichte

Warlow, ein Dorf in Mecklenburg mit ca. 500 Einwohnern. Das Dorf Warlow ist wahrscheinlich zur Zeit der deutschen Wiederbesiedlung Mecklenburgs im Mittelalter von Bauern angelegt worden. Der Name ist vermutlich auf eine alte slawische Siedlung, die etwa 500 m südlich des jetzigen Dorfes gelegen haben soll, zurückzuführen. Die genaue Herkunft des Namens „Warlow“ ist nicht bekannt.

Das Dorf wurde 1277 erstmals urkundlich erwähnt und zwar durch den Grafen Adolf von Dannenberg, im Zusammenhang mit einer Getreidelieferung für das Kloster Eldena.
Aus einem regelmäßig angelegten Angerdorf ist durch die Errichtung von Büdnereien und Häuslereien im Laufe der Zeit ein ausgedehntes Straßendorf entstanden.
Warlow ist seit dem Mittelalter ein reines Domanialdorf. Auf der heutigen Feldmark hat früher noch ein zweites kleineres Dorf gelegen, welches als „Nie“ Warlow“ bezeichnet wurde. Es lag ca. 2 km nördlich des jetzigen Dorfes „Nie“-Warlow und „Old-Warlow haben sich nie vereinigt, nur die Ländereien. „Nie“-Warlow ist wüst geworden, die Bauern haben aufgegeben, die hohen Abgaben an Thron und Altar führten zur Armut. In „Old“ und „Nie“ Warlow waren im Jahr 1407 sechzehn Bauern ansässig, die in den Steuern- und Pachtregistern erwähnt wurden.

Schon im 16. Jahrhundert war es den Bauern nicht mehr möglich, nur von der Landwirtschaft zu leben. Sie schufen sich weitere Erwerbsmöglichkeiten durch das Brennen von Holzkohle und durch Hopfenanbau.
Nach dem 30-jährigen Krieg wurden diese Arbeiten wieder aufgegeben, weil man für den Hopfen keinen Absatz fand und das Holz für das Holzkohlebrennen nicht mehr geschlagen werden durfte. So verarmten viele. In der Zeit des 30-jährigen Krieges hat Warlow keinen nennenswerten Schaden erlitten. Auch in allen anderen Kriegen, die Mecklenburg in Mitleidenschaft zog, wurde das Gebiet zwischen Neustadt und Hagenow gemieden. Grund dafür ist wahrscheinlich die schwache Besiedlung dieser Gegend.

Aber im 1. Weltkrieg hatte Warlow 35 Opfer und im 2. Weltkrieg sogar 41 Opfer zu beklagen. Zu Ehren der Gefallenen steht in der Mitte des Dorfes ein Ehrenmal. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in Warlow einige Betriebe und Handwerker, z.B. Tischler, Schmied, Sattler, Bäcker, Hebamme, Gastwirt und Schneider. Im Lauf der Jahre wurden es aber immer weniger, weil die Arbeit auf dem Lande nicht viel einbrachte. Nachdem die Straße gebaut wurde gingen viele nach Ludwigslust.

Am 31. August 1936 brach in einem Wohnhaus Feuer aus und durch den starken Wind breitete es sich schnell aus. Den Flammen fielen 8 Bauernhäuser zum Opfer. Die Warlower zeigten den Brandopfern gegenüber große Hilfsbereitschaft und schon nach einem Jahr konnten die vom Unglück Betroffenen ihre neuen Häuser beziehen.

Im gleichen Jahr war die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr.
Wichtig zu erwähnen ist, dass in Warlow am 2. Februar 1890 der spätere Lehrer und Heimatdichter Richard Giese geboren wurde. Er lehrte von 1909-1927. Bis 1936 lebte er als freier Schriftsteller. Dann arbeitete er wieder als Lehrer. Vier Jahre war er Bezirksschulleiter. 1955 wurde ihm die „Medaille für ausgezeichnete Leistungen auf schulischem Gebiet“ verliehen. 1958 schied Richard Giese aus dem Schuldienst aus, um sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Das Haus in dem er lebte, steht heute noch im Dorf. Am 27. März 1994 wurde auf seinem Grundstück ein Gedenkstein aufgestellt.
Der 1992 gegründete Plattdeutsch-Club trägt seinen Namen „Plattdeutschclub-Richard-Giese e.V.“

Im Laufe der Jahre hat sich Warlow zu einem stattlichen Dorf entwickelt. Straßen wurden ausgebaut, Bürgersteige befestigt, Anschluss an die zentrale Wasserversorgung und die Erdgasleitung wurde verlegt, an die auch viele Haushalte angeschlossen sind. Seit 1990 sind in Warlow 42 Eigenheime entstanden und man kann sagen, jedes alte Haus wurde von den Bewohnern modernisiert.